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Beschäftigte 50 Plus: So viel verdienen unsere „alten Hasen“

Kategorie: Gehaltsanalysen
27.11.2018
50 Plus

Fach- und Führungskräfte jenseits der 50 bringen meist viel Berufserfahrung und Expertise mit. Doch zahlen Unternehmen auch entsprechend? In einer aktuellen Auswertung haben unsere Analysten die Daten von 45.925 Beschäftigten über 50 Lebensjahren unter die Lupe genommen. Bei allen Vergütungsangaben handelt es sich um Mediangehälter.

Chefärztinnen und Chefärzte zählen während der gesamten Berufslaufbahn zu den Topverdienern Deutschlands – und auch mit über 50 ändert sich an dieser Tatsache nichts. Laut der Auswertung erhalten sie ein Einkommen von 226.000 Euro im Jahr und belegen damit den ersten Platz unter den Führungskräften. Es folgen – mit großem Abstand – die Geschäftsführung mit rund 129.500 Euro und die Verkaufsleitung mit circa 124.500 Euro im Jahr.

Top-Berufe für Führungskräfte 50 Plus

Beruf Q1 Median Mittelwert Q3
Chefärztin bzw. Chefarzt  171.227 € 225.986 € 257.255 € 313.369 €
Geschäftsführer/-in 91.814 € 129.491 € 164.051 € 192.065 €
Verkaufsleiter/-in 98.682 € 124.497 € 134.718 € 153.258 €
Technische/r Leiter/-in 86.574 € 117.792 € 132.404 € 157.610 €
Kfm. Leiter/-in  93.876 € 113.818 € 130.034 € 144.674 €

Führungskräfte deutlich vor Fachkräften

Die Gehälter von Fachkräften über 50 sind deutlich niedriger als die von Beschäftigten mit disziplinarischer Personalverantwortung und bewegen sich unter der 100.000-Euro-Grenze. Zum Beispiel belegen Business Developer/-innen mit einem Jahreseinkommen von fast 96.000 Euro den ersten Platz. Auf dem zweiten Rang befinden sich Key Account Manager/-innen mit 95.700 Euro. Für Fachärztinnen und Fachärzte lockt ein jährliches Einkommen von 89.400 Euro. Die Gehälter von Vertriebsingenieuren/-innen (88.800 Euro) und Justitiaren/-innen (79.900 Euro) sind ebenfalls lukrativ.

„Führungskräfte steigen in ihrem Gehalt deutlich stärker als Fachkräfte und der Lohnunterschied wird im Laufe der Karriere immer größer.“ Tim Böger, Geschäftsführer von Compensation Partner

Top-Berufe für Fachkräfte 50 Plus

Beruf Q1 Median Mittelwert Q3
Business Developer/-in 73.505 € 95.980 € 104.287 € 121.070 €
(Key-)Account-Manager/-in 78.811 € 95.655 € 103.048 € 122.078 €
Fachärztin bzw. Facharzt 73.060 € 89.395 € 99.289 € 112.956 €
Vertriebsingenieur/-in 72.145 € 88.794 € 92.264 € 104.933 €
Justitiar/-in  66.740 € 79.855 € 87.513 € 102.421 €

Akademikerinnen und Akademiker können mehr verlangen

Zudem beziehen Akademiker/-innen höhere Gehälter als Beschäftigte mit abgeschlossener Ausbildung: Hier liegt das Jahresbruttoeinkommen für Fachkräfte mit Studienabschluss bei circa 63.700 Euro. Fachkräfte mit Lehre oder Fachwirt kommen dagegen auf rund 38.700 Euro jährlich.

Auch für Führungskräfte lohnt sich der Hochschulabschluss: Im Median liegt ihr Einkommen bei rund 115.000 Euro – im Gegensatz dazu beziehen Beschäftigte nach einer Lehre oder einem Fachwirt fast 33.000 Euro weniger im Jahr (82.300 Euro).

Fachkräfte

  Q1 Median Mittelwert Q3
mit Studium 48.433 € 63.726 € 69.923 € 83.828 €
mit Lehre/Fachwirt 31.099 € 38.719 € 43.329 € 50.343 €

Führungskräfte

  Q1 Median Mittelwert Q3
mit Studium 90.812 € 115.028 € 138.245 € 152.213 €
mit Lehre/Fachwirt 67.266 € 82.315 € 94.978 € 107.764 €

Am unteren Ende im Gehaltsranking befinden  Friseurinnen und Friseure mit einem Bruttojahresgehalt von rund 25.000 Euro. Es folgen Kassenpersonal, Verkäufer/-innen im Einzelhandel, Berufskraftfahrer/-innen und Call Center Agenten/-innen. In all diesen Berufen fallen die Gehälter unter die 30.000-Euro-Grenze. Altenpfleger/-innen, Hausmeister/-innen oder Zahnarzthelfer/-innen können diese mit ihren Gehältern nur knapp überschreiten.

Flop-Berufe für Beschäftigte 50 Plus

Beruf Q1 Median Mittelwert Q3
Friseur/-in 22.814 € 25.070 € 26.948 € 28.806 €
Kassenpersonal 22.571 € 26.519 € 27.689 € 31.668 €
Verkäufer/-in im EZH 24.700 € 28.898 € 31.925 € 35.507 €
Berufskraftfahrer/-in 25.658 € 29.008 € 31.050 € 34.040 €
Call Center Agent/-in 23.450 € 29.060 € 32.146 € 37.535 €
Altenpfleger/-in 25.817 € 30.138 € 31.539 € 35.356 €
Hausmeister/-in 25.978 € 30.459 € 32.398 € 36.880 €
Reisefachangestellte/-r 28.210 € 31.766 € 33.551 € 38.204 €
Handwerker/-in 26.629 € 31.805 € 33.775 € 37.709 €
Zahnarzthelfer/-in 27.897 € 32.328 € 33.403 € 37.539 €

Unternehmen profitieren von der Generation 50 plus

Viele Arbeitgeber und Personaler sträuben sich noch davor, Bewerberinnen und Bewerber jenseits der 50 einzustellen. Zum Beispiel ist einer Studie der Konrad Adenauer Stiftung zu entnehmen, dass ältere Bewerber unter sonst gleichen Bedingungen schlechtere Einstellungschancen hätten.

Zu Unrecht, denn vor allem im Beratungsumfeld bewähren sich die sogenannten „Silver Workers“, also Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der älteren Generation – sie strahlen gegenüber Kunden Erfahrung und Kompetenz aus, was wiederum für Vertrauen sorgt.

Durch einen verhältnismäßig hohen Anteil an erfahrenen Beschäftigten im Alter von über 50 Jahren ist es für jüngere Arbeitnehmer/-innen schwieriger, höhere Positionen zu erreichen. Um keinen Frust und Demotivation bei der jüngeren Kollegen/-innen aufkommen zu lassen, können hier Lösungen wie Job-Sharing oder Doppelspitzen hilfreich sein.

Der Diversity-Ansatz zahlt sich aus

Zudem kann sich der Diversity-Ansatz für Unternehmen in vielen Bereichen auszahlen: Jüngere und Ältere lernen voneinander, was sowohl vom Arbeitgeber als auch von den Beschäftigten als äußerst wertvoll angesehen wird. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer jenseits der 50 können ihre Teams mit Berufs- und Projekterfahrungen sowie ihrem fachlichen Know-How bereichern. Sie verfügen zusätzlich häufig über ein großes berufliches Netzwerk, das ihrem Arbeitgeber zu Gute kommt. Des Weiteren können sie stärker als Qualitätsmanager/-in, Mentor/-in oder Coach fungieren als jüngere Beschäftigte.

In Firmen wie Bosch funktioniert dieses Prinzip auch umgekehrt. In einem Beitrag von Zeit Online berichtet Heidi Stock, die als Expertin für Arbeitskultur in dem deutschen Unternehmen tätig ist, wie dort das „Reverse Mentoring“ genutzt wird. Als beispielsweise das Thema Social Media für die Marke an Bedeutung gewann, haben junge Mitarbeiter erfahrenen Führungskräften die Funktionsweisen von Twitter und Facebook näher gebracht. Und auch in anderen Bereichen kann die Generation 50 Plus von dem Wissen der Jüngeren profitieren.

Der Fachkräftemangel stärkt die Generation 50 Plus

So ist in den letzten Jahren ein neuer Trend zu beobachten: Aus einer Befragung durch den Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) geht hervor, dass 80 Prozent der Personaler überzeugt sind, dass sich die Jobchancen der Bewerber/-innen jenseits der 50 verbessern werden.

Darüber hinaus klagen Arbeitgeber vieler Branchen – wie zum Beispiel im MINT-Bereich – über einen Fachkräftemangel. Daher wird die Generation 50 Plus deutlich interessanter und Unternehmen werden letztendlich dazu gezwungen, diese im Bewerbungsprozess stärker zu berücksichtigen.

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